Gut gerüstet für den Ernstfall: Dreitägige Landestierseuchenübung zur Maul- und Klauenseuche abgeschlossen
- Erschienen amPotsdam/Seddin – In einer dreitägigen Landestierseuchenübung wurden in den zurückliegenden drei Tagen Abläufe der Seuchenbekämpfung und erste Maßnahmen zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche trainiert. Dabei handelte es sich z.B. um Probenentnahmen bei unterschiedlichen empfänglichen Tierarten sowie der seuchenhygienische Probentransport. Das Ziel der Übung, die bereits seit September vorigen Jahres geplant war, bestand darin, in allen Kreisen des Landes Brandenburg, die Vorbereitung auf einen MKS Ausbruch auf gleichem Niveau sicherzustellen.
Dazu erklärt Ministerin Hanka Mittelstädt:
„Wie wichtig derartige Übungen sind, um gut auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, hat sich bei dem jüngsten Ausbruch der Maul- und Klauenseuche Anfang dieses Jahres gezeigt. Das Krisenmanagement unseres Ministeriums, der Landkreise und aller an der Bekämpfung der Seuche Beteiligten hatte hervorragend funktioniert und wir konnten eine weitere Ausbreitung der Seuche verhindern. Ich bin überzeugt davon, dass Übungen wie diese entscheidend dazu beitragen, dass wir gut für den Ernstfall gewappnet sind.“
Denn im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen: Wenn hochinfektiöse Tierseuchen ausbrechen, müssen Mensch und Technik funktionieren. In Brandenburg finden deshalb regelmäßig Tierseuchenübungen statt – in diesem Jahr vom 30. Juni bis 2. Juli 2025 in Seddin mit ca. 100 Teilnehmenden. Brandenburgs amtliche Tierärzte überprüften und aktualisierten dabei ihre Maßnahmenpläne im Praxistest. Die Fachleute übten das Zusammenspiel von Tierärztinnen und Tierärzten sowie Landwirten im Falle des Ausbruchs der MKS. Beteiligt waren auch das Landeslabor, der Tierseuchenbekämpfungsdienst des Landes, die Tierseuchenkasse und das Landeskrisenzentrum Tierseuchen des Ministeriums. In Auswertung der Übung werden nun die im Tierseuchenbe-kämpfungshandbuch des Landes verankerten Bekämpfungskonzepte – wo es notwendig erscheint – aktualisiert und angepasst.
Tierseuchenübungen finden in den Landkreisen und kreisfreien Städten in der Regel einmal jährlich als landesweite Übung unter Leitung des Ministeriums statt: In den Jahren 2016, 2017 und 2018 zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) beim Schwarzwild sowie 2019 zur Maul-und Klauenseuche (MKS) und 2023 zur hochpathogenen aviären Influenza (Geflügelpest). Während der Corona-Pandemie fanden keine Landestierseuchenübungen statt.
Brandenburg ist in den letzten Jahren nicht von gravierenden Tierseuchenausbrüchen verschont geblieben.“ Unser Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest beim Wildschwein zeigt, dass unsere Maßnahmen erfolgreich sind. Es ist wichtig, das Tierseuchenkrisenmanagement und die Abläufe der Tierseuchenbekämpfungsmaßnahmen bei Tierseuchen mit hohem Eintragsrisiko regelmäßig zu trainieren, um diese funktionsfähig und einsatzbereit zu halten und um dann auf die konkreten Anforderungen zur Bekämpfung der jeweiligen Tierseuche schnell reagieren zu können“,
stellt der Landestierarzt Dr. Stephan Nickisch fest.
Seit dem Jahr 2005 ist es in Europa in immer kürzeren Abständen zu Ausbrüchen hochpathogener aviärer Influenza (HPAI) oder auch Geflügelpest genannt, bei Wildvögeln und in Geflügel haltenden Betrieben gekommen. Während die Ausbrüche in den ersten Jahren saisonal im Herbst und im Frühjahr auftraten, zeichnet sich mittlerweile eine ganzjährige Gefahr ab. Somit müssen die Tierhalter und die Veterinärverwaltung jederzeit mit einem Ausbruch der Geflügelpest in Geflügel haltenden Betrieben rechnen und dementsprechend vorbereitet sein. Auch die Gefahr eines erneuten Eintrags der Maul- und Klauenseuche (MKS) nach Brandenburg besteht weiterhin und ist mit dem aktuellen Seuchengeschehen in der Slowakei und Ungarn weiter gestiegen.