Start der Waldbrandsaison: Forstbehörden aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt schließen Vereinbarung zur besseren Waldbrandfrüherkennung
- Erschienen amPotsdam – Ab März beginnt offiziell die Waldbrandsaison in Brandenburg. Zur besseren, länderübergreifenden Früherkennung von Waldbränden haben die Forstbehörden aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt die beidseitige Mitnutzung von Sensordaten in einem Kooperationsvertrag festgehalten. So sollen Brände an der Landesgrenze schneller erkannt und bekämpft werden können.
Brandenburg hat landesweit insgesamt 106 Sensoren im Einsatz, die helfen Brände früher zu erkennen. In Sachsen-Anhalt werden in den Gebieten mit einem hohen Waldbrandrisiko insgesamt 16 Sensoren eingesetzt. Bereits vor über 20 Jahren wurde das System der mit Forstpersonal besetzten Feuerwachtürme durch ein modernes automatisiertes Waldbrandfrüherkennungssystem abgelöst.
Ministerin Hanka Mittelstädt:
„Waldbrände machen nicht halt an den Landesgrenzen. Die Kooperation zwischen den Bundesländern trägt entscheidend dazu bei, Brände möglichst klein zu halten.“
Generell gilt: Je schneller ein Waldbrand erkannt und der Brandort durch eine Kreuzpeilung bestimmt werden kann, desto zügiger können die Einsatzkräfte alarmiert werden. Ein Entstehungsbrand lässt sich erfahrungsgemäß mit deutlich weniger Einsatzkräften und Technik in den Griff bekommen. Die länderübergreifenden Brandereignisse zwischen Sachsen und Brandenburg aus dem Jahr 2022 haben aufgezeigt, wie wichtig das Zusammenwirken aller Beteiligten ist. Das gilt sowohl in der Erkennung von Waldbränden als auch bei der Unterstützung in der Waldbrandbekämpfung.
In den vergangenen Jahren wurden in Brandenburg alle Sensorköpfe auf einen neuen technischen Stand gebracht. Auch die Software zur Erkennung von Waldbränden erhielt ein Update. Inzwischen hilft auch eine Künstliche Intelligenz (KI) bei der Raucherkennung. Die Datenübertragung zwischen den Sensorstandorten und den Waldbrandzentralen erfolgt mittlerweile über ein Richtfunknetz, in das auch die Standorte der benachbarten Bundesländer eingebunden sind.
Bereits seit zehn Jahren besteht eine Vereinbarung mit Sachsen, auf dessen Grundlage eine gegenseitige Mitnutzung von Sensordaten erfolgt, um im Grenzbereich der Länder schneller und effektiver Waldbrände zu erkennen und zu lokalisieren. Nunmehr hat auch Sachsen-Anhalt die technischen Voraussetzungen geschaffen, die dem Schutz der Wälder zugutekommt. Hintergrund ist, dass Brandenburg und Sachsen-Anhalt im Bereich der Ländergrenze große zusammenhängende Waldflächen besitzen. Die zwischen den Verwaltungen geschlossene Vereinbarung ermöglicht den jeweiligen Waldbrandzentralen auch Sensordaten aus den Grenzbereichen des „Nachbarn“ zu analysieren und sorgt somit für eine noch genauere Feststellung der Brandstellen. Unterzeichnet wurde die Kooperationsvereinbarung Anfang Februar vom Direktor des Landesbetrieb Forst Brandenburg, Hubertus Kraut, und dem Direkter des Landeszentrum Wald Sachsen-Anhalt, Thorsten Rommel im Vorfeld der Waldbrandsaison 2025.
Mit Beginn der neuen Waldbrandsaison berechnet der Deutsche Wetterdienst wieder täglich die Waldbrandgefahrenstufe. Anhand der Daten verschiedener Wetterstationen wird für jeden Landkreis eine Gefahrenstufe ausgewiesen. Die Bekanntgabe erfolgt über die Internetseite des Ministeriums für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz täglich um 8:00 Uhr und gilt dann für 24 Stunden.
Brandenburg und Sachsen-Anhalt gehören bundesweit zu den Regionen mit dem höchsten Waldbrandrisiko und der größten Anzahl an Brandereignissen.
Im Kalenderjahr 2024 hatte der Landesbetrieb Forst Brandenburg 196 Waldbrände mit einer Fläche von 222,8 Hektar Schadfläche registriert. Ende August 2024 sorgte ein Großbrand von 172 Hektar auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Jüterbog-West für einen Großeinsatz der Feuerwehren.