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Klimaschutz durch Wald und Holzprodukte: Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde bei Wissenschaftstagung in Göttingen

- Erschienen am 11.03.2025

Potsdam – Ab morgen startet die bundesweite Tagung „Kohlenstoffbindung in Waldökosystemen und Holzprodukten“, die von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt gemeinsam mit zehn weiteren forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalten ausgerichtet wird. Das Land Brandenburg wird dabei durch das Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE) und die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) vertreten.

Über 220 ausgewiesene Forscherinnen und Forscher aus dem gesamten deutschsprachigen Raum diskutieren vom 12. bis 14. März 2025 in Göttingen über die Grenzen und die Möglichkeiten des Klimaschutzes in den Sektoren Wald und Holz.

Ein Teil der Tagung wird dabei von der Leiterin des LFE, Dr. Ulrike Hagemann, moderiert. Zudem stellt sie ein aktuelles gemeinsames Projekt mit der HNEE vor: In dem Verbundprojekt „Standortgerechtes Waldmanagement im Kleinprivatwald: Klima – Nährstoffe – Wasserhaushalt (StWM-KPW)“ werden derzeit praxisorientierte Standortinformationssysteme entwickelt. Diese sollen künftig Waldbesitzenden in Brandenburg direkt oder durch Beratungsförster vermittelt werden. Die Systeme unterstützen Entscheidungen zur Baumartenwahl, zur ressourcenschonenden Waldbewirtschaftung und Risikoabschätzung. Das Teilvorhaben „Erweiterte Standortinformationen für Brandenburg“ entwickelt zudem ein Werkzeug, das praxisrelevante Informationen zu Naturraum, Klima, Boden, Wasserhaushalt und Nährstoffnachhaltigkeit sowie zur Baumarteneignung im Klimawandel bereitstellt. Dazu sollen für die rund 90.000 privaten Waldbesitzenden eine Standort-App und Standortfibel entwickelt werden. Mit rund 60 Prozent der Brandenburger Waldfläche hat der private Wald eine große Bedeutung.

Wälder und ihre Holzprodukte spielen eine wichtige Rolle im Klimaschutz. Beide können als Treibhausgassenke fungieren. Das heißt, sie binden Kohlendioxid aus der Luft nicht nur im Holz und in der übrigen Biomasse, sondern auch im Boden. Die nachhaltige Forstwirtschaft ist die einzige Landnutzungsart, die momentan in Deutschland mehr Kohlendioxid (CO2) bindet als freisetzt. Aus Gründen des Klimaschutzes gilt es, diese Treibhausgassenken zu erhalten oder sogar weiter auszubauen. Die Art der Nutzung von Wäldern hat einen bedeutenden Einfluss auf die Bindung von Kohlenstoff im Wald und in Holzprodukten.

Wie die vielfältigen Erwartungen an unsere Wälder unter den derzeitigen Ausgangsbedingungen und dem Klimawandel auch in Zukunft erfüllt werden können und inwieweit andere Ökosystemleistungen Einfluss auf die CO2-Senkenfunktion der Wälder haben, wird auf der Tagung diskutiert. Neben dem Austausch über den aktuellen Wissensstand zur Kohlenstoffbindung in Waldökosystemen und Holzprodukten werden auch die Grenzen und Möglichkeiten für den Klimaschutz aufgezeigt.

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