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Ministerin Mittelstädt pflanzt Baum des Jahres – eine Rot-Eiche – Klimaresilient und geeignet für den Waldumbau

- Erschienen am 15.04.2025
Baum des Jahres Pflanzung MLEUV

Potsdam – Brandenburgs Forstministerin Hanka Mittelstädt pflanzte heute im Wildpark Potsdam gemeinsam mit dem Präsidenten des Deutschen Forstwirtschaftsrates e. V. (DFWR) Georg Schirmbeck (Schirmherr Baum des Jahres 2025), dem Präsidenten der "Stiftung Baum des Jahres", Stefan Meier sowie der amtierenden Baumkönigin den Baum des Jahres 2025, eine Rot-Eiche. Anschließend erkundigte sich die Ministerin – in Anwesenheit einer Gruppe Hortkinder – über das pädagogische Angebot der Waldschule Potsdam.  

Ministerin Hanka Mittelstädt erklärte:

„Im Sinne nachfolgender Generationen und für deren lebenswerte Zukunft sind der Erhalt und die nachhaltige Bewirtschaftung von multifunktionalen Wäldern besonders wichtig. Wertvolle Synergien erwachsen daraus – für Mensch und Biodiversität. Für uns in Brandenburg ist die Rot-Eiche besonders interessant. Sie ist an Brandenburger Verhältnisse gut angepasst. Sie ist widerstandsfähig gegen Schadeinflüsse und kann auch Trockenphasen gut vertragen: Die Rot-Eiche ist deshalb ein geeigneter Kandidat für den Waldumbau aber vor allem auch für die Anlage von Waldbrandriegeln gut geeignet, um die Wälder resilient für den Klimawandel zu machen.“

DFWR-Präsident Georg Schirmbeck ergänzte:

„Nachhaltig bewirtschaftete Wälder sind wahre Alleskönner und erfüllen verschiedenste Ansprüche – sei es im Hinblick auf den Natur- und Klimaschutz, die Erholung sowie die nachhaltige Nutzung von Holz.“„Auch die Pflanzung eines nur kleinen Baumes setzt ein Zeichen für die Zukunft und bietet vor allem Gelegenheit gemeinsam zwanglos ins Gespräch zu kommen“,

erklärte Stefan Meier, Präsident der Stiftung Baum des Jahres.

Zukunfts-Themen an historischem Ort

Der Wildpark Potsdam hat sich in fast zwei Jahrhunderten vom Landschaftspark und höfischem Jagdrevier zum waldgeprägten Naherholungsgebiet und Ort der Waldpädagogik entwickelt. Im Zentrum dieser Anlage, befindet sich die Wildmeisterei. Das Gebäude wurde im Jahr 2005 grundlegend saniert. Heute befindet sich hier die Waldschule Potsdam und das Büro des Revierförsters. Früher war es der Sitz des höchsten Preußischen Forstbeamten.

Als Teil der gesamten Landschaft der Schlösser und Parks rund um Potsdam und Berlin steht dieser Ort seit 1990 als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO.

Hintergrundinformationen:

Baum des Jahres 2025: Die Rot-Eiche (Quercus rubra)

Zur Nordamerikanischen Rot-Eiche gibt es aufgrund des langen Vorkommens (300 Jahre in Europa) umfassende Anbauerfahrungen, unter anderem aus langfristigen Versuchsflächen der Eberswalder Waldforschung. Sie wird als potenziell wichtige Art für die Anpassung des Waldes an den Klimawandel eingeschätzt. Ihre Wachstums- und Holzeigenschaften machen sie weiterhin zu einer bedeutenden Wirtschaftsbaumart. Die Widerstandskraft gegenüber Schadeinflüssen und ihre Dürretoleranz werden als gut eingestuft. Die Rot-Eiche besitzt eine gute Mischungsfähigkeit – insbesondere mit schattenertragenden heimischen Baumarten.

Die Rot-Eiche wird als nicht invasiv eingestuft, da ihre Ausbreitung durch ineffektive Samenverbreitung und Fraß stark beeinträchtigt wird. Außerdem lässt sich ihre Verjüngung durch waldbauliche Maßnahmen kontrollieren.

In der Brandenburgischen „Baumartenmischungstabelle (BMT)“ ist seit 2022 geregelt, welche Baumarten mit entsprechenden Mischungsanteilen je Standort in geförderte Waldumbauvorhaben bzw. in Waldbrandschutzvorhaben, wie die Anlage eines Waldbrandschutzstreifens, eingebracht werden können. Die Beteiligung nichtheimischer Baumarten ist entsprechend der Baumartenmischungstabelle zur Risikostreuung möglich. Für die Baumart Rot-Eiche als nichtheimische Laubbaumart gilt, dass diese bis zu einem Anteil von maximal 30 Prozent als Mischbaumart in ein gefördertes Vorhaben eingebracht werden kann. Hiervon unberührt bleibt die Regelung bestehen, dass die Einbringung von nichtheimischen Baumarten in Schutzgebieten ausgeschlossen ist.

Waldbrandriegel und Waldbrandschutzstreifen haben vorrangig die Funktion der Waldbrandprävention und -bekämpfung. Insbesondere auf armen Standorten kann die Rot-Eiche bei der Anlage und Nachbesserung von Waldbrandschutzriegelsystemen bis zu 70 Prozent eingebracht werden. Brandenburg ist größtenteils durch leistungsschwache und trockene Standorte geprägt, wodurch die mögliche Baumartenwahl stark eigeschränkt ist. Auf diesen Standorten rückt die Rot-Eiche als mögliche zu verwendende Baumart vermehrt in den Fokus.

Deutscher Forstwirtschaftsrat e. V.

Der DFWR versteht sich als Dachverband aller mit der Forstwirtschaft befassten Akteure in Deutschland und will Sprachrohr für über 2 Millionen Waldbesitzende aller Waldbesitzarten zu sein. Zu den Mitgliedern zählen insbesondere Bundesländer (auch das MLEUV Brandenburg) sowie staatliche Forstverwaltungen, Interessenvertretungen, Universitäten und Hochschulen.

Präsident Georg Schirmbeck ist der diesjährige Schirmherr für den Baum des Jahres.

Baum des Jahres Dr. Silvius Wodarz Stiftung

Der Verein „Baum des Jahres“ wurde 1972 vom, inzwischen verstorbenen, Dr. Silvius Wodarz gegründet. Er war eine der frühen deutschen Umweltorganisationen und rief mit Blick auf die großen Waldschäden in den 1980’ern die PR-Aktion Baum des Jahres 1989 erstmalig aus.

Ein Kuratorium unterstützt die Aktion mit heute 32 Mitgliedern (Umweltorganisationen, -institutionen, Verbände und Forschungseinrichtungen). Nach Gründung der Stiftung Baum des Jahres ist dieser Fachbeirat der Stiftung zugehörig. Präsident ist Stefan Meier.