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Sperrung der Schleuse in Alt Schadow (Spree): Ersatzneubau in Vorbereitung

- Erschienen am 15.04.2025

Alt Schadow/Neuendorfer See – Die zuletzt 2019 instandgesetzte Spreeschleuse in Alt Schadow muss aufgrund schwerwiegender technischer Mängel voraussichtlich bis Ende 2028 geschlossen werden. Die alte Schleuse mit Nadelwehr soll kurzfristig durch ein modernes Komplexbauwerk, bestehend aus Wehr, Schleuse und Fischpass, in der Spree in Alt Schadow ersetzt werden. Für Sportboote ist die Durchfahrt in dieser Zeit hier nicht möglich. Paddelboote können weiterhin die Ein- und Ausstiegsstellen ober- und unterhalb der Schleuse zum Umtragen am Wehrstandort nutzen.

Die denkmalgeschützte Schleuse aus dem Jahr 1911 besteht aus zwei separat gegründeten Schleusenhäuptern und einer kesselförmigen Schleusenkammer. Die Bausubstanz weist grundhafte, nicht reparable Schäden auf. In Auswertung aller erkennbaren Schäden an der Schleuse ist die Standsicherheit und die Betriebssicherheit nicht mehr gegeben. Trotz mehrmaliger Sanierungsarbeiten in den zurückliegenden Jahren konnte kein Zustand hergestellt werden, der den Anforderungen an eine sichere Bootspassage genügt. Leider kann damit die Durchgängigkeit für Sportboote nicht bis zur Einweihung der neuen Schleuse gewährleistet werden.

Mit der Sperrung der Schleuse ist die „Märkische Umfahrt“ in den nächsten Jahren für den motorgetriebenen Sportbootverkehr nicht nutzbar.

Das denkmalgeschützte Komplexbauwerk mit dem bestehenden Nadelwehr und der Schleuse hat auch eine besondere Bedeutung für den Wasserhaushalt, da es am Ausgang des Spreewaldes einen Konzentrationspunkt für den Wasserrückhalt darstellt. Mit der geplanten Baumaßnahme wird der Anpassung der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur an die Folgen des Braunkohleausstieges Rechnung getragen.

Mit dem Neubau des Wehres als modernes Schlauchwehr wird künftig der Wasserrückhalt und die Möglichkeit der Wasserbewirtschaftung verbessert, da die Stauhaltung bei Bedarf künftig ganzjährig aufrechterhalten werden kann. Komplettiert wird die neue Anlage mit einem Fischpass, so dass nach über 125 Jahren auch der Fischwanderweg von der Krummen Spree über den Neuendorfer See in den Spreewald wieder ganzjährig hergestellt wird.

Nach aktuellem Projektplan können die Baumaßnahmen im Winter 2025/2026 beginnen. Für die Umsetzung des gesamten Projektes werden die EU, die Bundesrepublik Deutschland und das Land Brandenburg circa 17 Millionen Euro bereitstellen.