Kommunalwaldtag in Lychen: Wälder in den Händen der Kommunen leisten wichtigen Beitrag zum Klimaschutz
- Erschienen amPotsdam/Lychen – Der brandenburgische Kommunalwald schultert einen maßgeblichen Anteil des Klimaschutzes im Land Brandenburg. Durch die Zunahme der Baumbestände in unseren Kommunalwäldern und damit der Erhöhung der Holzmasse wächst die Speichermöglichkeit von Kohlendioxid deutlich. Gegenwärtig verzeichnet der Kommunalwald eine Zunahme des Holzzuwachses von 8,8 Kubikmetern pro Hektar.
„Das ist eine positive Entwicklung und im Vergleich zu anderen Wäldern ein sehr hoher Wert. Dieser zeigt aber auch die Nutzungsmöglichkeit des Holzes“,
erklärte der Staatssekretär im Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Gregor Beyer am Mittwoch auf einem vom brandenburgischen Waldbesitzerverband ausgerichteten Kommunalwaldtag in Lychen, der unter dem Motto „Kommunalwald als Teil der Kulturlandschaft und der Landnutzung“ stand.
Die im Jahr 2022 durchgeführte bundesweite Waldinventur belegt das mit deutlichen Zahlen. Der Holzvorrat in den Kommunalwäldern Brandenburgs ist von 2012 zu 2022 von 304 Kubikmetern pro Hektar auf 319 Kubikmeter pro Hektar angewachsen. Auch die Masse des Totholzes steigt in den kommunalen Waldbeständen.
„Das ist ebenfalls eine positive Nachricht, denn das ist ein deutlicher Beitrag zur Förderung der Biodiversität“,
stellte Staatssekretär Gregor Beyer fest.
Die Kommunen müssen aber auch deutlich höhere Kosten bei der Bewirtschaftung ihrer Wälder decken. Sie sind im Vergleich zu 2017 um 35 Prozent gestiegen. Das betrifft vor allem die Aufwendungen für die Walderneuerung, den Waldschutz und die Pflege und Instandsetzung von Waldwegen. Dem gegenüber stehen wachsende Einnahmen aus Holzverkäufen sowie eine starke Zunahme von Förderungen, unter anderem aus der Bundeswaldprämie.
„Für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung reiche diese Zunahme trotz allem nicht aus, es müssen dringend weitere Ökosystemleistungen honoriert werden“,
fordert der Vorsitzende des Waldbesitzerverbandes Thomas Weber.
„Insgesamt halten die Kommunen mit den Kommunalwäldern einen riesigen Schatz in den Händen, der für sie nicht nur aus ökonomischer Sicht sehr wichtig ist, sondern auch einen wichtigen Beitrag als Ort der Erholung leistet und eine immer größere Relevanz im Klimaschutz erlangen. Unsere Kommunen waren in der Vergangenheit gut beraten, Privatisierungsversuchen von Kommunalwäldern zu widerstehen“,
betonte Gregor Beyer.
Das Ziel des Kommunalwaldtages ist es, die teilnehmenden Kommunen für die vielfältigen Herausforderungen rund um den Wald zu sensibilisieren und sie zu ermutigen, auch auf Verbandsebene aktiv zu werden. Neben fachlicher Unterstützung, Beratung und Vernetzung profitieren sie vor allem von einer politischen Interessenvertretung, die den Kommunalwald als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge ernst nimmt und seine Bedeutung im Dialog mit Politik, Gesellschaft und Wirtschaft konsequent stärkt.
Dazu erklärte Staatssekretär Gregor Beyer:
„Der besondere Charme des Kommunalwaldes liegt darin, dass er als Wald der kommunalen Familie die direkte Verbindung zwischen dem Bürger als Eigentümer und der kommunalen Verwaltung als Bewirtschafter herstellen kann. Noch näher dran sein, so wie grundsätzlich in der Kommunalpolitik, kann kaum eine andere Waldeigentumsart. Bewahren Sie sich diesen Schatz und verstehen Sie ihn als Verpflichtung!“,
wandte er sich an die Teilnehmer des Kommunalwaldtages.
Die Kommunen im Land Brandenburg verfügen über 70 000 Hektar Wald, das sind sechs Prozent der gesamten Waldfläche. Insgesamt gibt es in Brandenburg, dem waldreichsten Land Ostdeutschlands, über 1,1 Millionen Hektar Wald. 37 Prozent der Landesfläche sind mit Wald bedeckt.