35 Jahre Naturpark Märkische Schweiz: Sieben frisch ausgebildete Natur- und Landschaftsführer und –führerinnen bieten spannende Exkursionen
- Erschienen amBuckow (Märkische Schweiz) – Nach erfolgreich absolviertem Lehrgang und bestandener Prüfung erhielten Ende März sieben Natur- und Landschaftsführende aus dem Naturpark Märkische Schweiz ihr Zertifikat. Damit stehen hochqualifizierte Naturparkkenner mit buchbaren Angeboten für Exkursionen bereit. Mit ihrem Wissen nehmen sie Gruppen jeder Größe und Altersklasse mit auf spannende Entdeckungsreisen durch die Natur und vermitteln faszinierende Einblicke in die regionale Flora und Fauna.
Die Neuen waren bereits vorher in Naturschutz und Umweltbildung aktiv. Bei ihren Angeboten im Naturpark Märkische Schweiz setzen sie unterschiedliche Schwerpunkte: Pilze und Bäume, Wald und Gewässer, Wildnis, Eiszeit und Mensch, Achtsamkeit und Entschleunigung. Dabei wird die Landschaft nordöstlich des Schweizer Hauses, im Stobbertal sowie rund um den Klobichsee und das Buckower Stadtgebiet mit allen Sinnen erlebt und erwandert.
Wer zum Beispiel mehr über die Eigenarten und die Heilkraft der heimischen Bäume erfahren möchte, ist bei Sabine Stolze richtig. In jeder Jahreszeit kann man mit ihr in den Buckower Wäldern verschiedene Baumarten kennenlernen und dabei neue Kraft schöpfen. Sandra Mohr und Andreas Keller widmen sich einer Artengruppe, die in engem Zusammenhang mit dem Thema Bäume steht: den Pilzen. Während Sandra Mohr auf spielerische Weise das Lebewesen Pilz erfahrbar macht und damit vor allem Familien und Kinder anspricht, zeigt Andreas Keller die Vielfalt der holzzersetzenden Pilze auf. Er weiß zu erzählen, wie einst von Pilzen befallenes und dadurch gefärbtes Holz für Intarsienarbeiten genutzt wurde, und wie sie die Standfestigkeit befallener Bäume beeinträchtigen können. Andreas Keller ist darüber hinaus Experte für das Thema Wasser, insbesondere das Leben in und an Quellen und Bächen.
Martin Schreiber und Amrei Andrasch bringen aus ihren Betrieben schon viel Erfahrung mit Bildungsangeboten in der Natur mit. Martin Schreiber schöpft als Leiter der Wildnisschule Waldschrat aus dem Vollen, wenn es um das Lesen von Tierspuren oder das Erkennen von Vogelstimmen geht. Für die Konzeption einer Ganztageswanderung durch das Stobbertal hat er sich zusätzlich viel gebietsspezifisches Wissen angeeignet. Amrei Andrasch ist Gründerin des „Regenerativen ZeitLabors“. Bei ihren „deep time walks“ nimmt sie die Entstehung der Landschaft der Märkischen Schweiz in den Fokus und vermittelt anhand der Eiszeit-Gesteine die Zeitdimensionen der Erdgeschichte. Sich den winzigen Zeitraum unserer Existenz vor Augen zu führen kann unsere Rolle auf der Erde neu definieren und die Verbindung zu uns selbst, zur Natur und zu dem Ort, an dem wir leben, stärken.
Kathrin Schmiele ist als Landschaftsplanerin und Natur- und Umweltpädagogin vielfältig ausgebildete Expertin für das Thema „Grüne Schule“. Ihre Berufung ist, Natur- und Umweltbildung an regionalen Schulen zu verankern. Darüber hinaus sind Teamtage und individuelle Anfragen möglich. Kathrin Schmiele verbindet die Themen Natur und Kunst, zum Beispiel mittels „Landart“. Dabei wird ein Kunstwerk aus Natur in der Natur geschaffen ohne diese zu beeinträchtigen.
Josephin vom Schloss leitet das Artenreich-Projekt im Naturpark. Als Natur-Interessierte und Wildnispädagogin ist sie seit einigen Jahren in der Märkischen Schweiz unterwegs: Wer lebt hier? Wie sind die Zusammenhänge? Was verändert sich? Auf ihrer „Forschungsreise“ durch das Naturschutzgebiet Klobichsee wird die Vielfalt der Biotope der Märkischen Schweiz aus verschiedenen Perspektiven erlebbar gemacht.
Mit ihren kreativen Ideen und ausgefallenen Führungsangeboten sind die Landschaftsführerinnen und -führer eine starke Bereicherung im Angebot des Naturparkes. Kontaktdaten sowie Routen und Themen für Führungsanfragen sind ab sofort auf der Homepage https://www.maerkische-schweiz-naturpark.de/erleben-lernen/zertifizierte-natur-und-landschaftsfuehrende/ zu finden.
Hintergrund:
Die insgesamt elf Naturparke sind als Teil der Brandenburger Naturlandschaften von überregionaler Bedeutung für den Naturtourismus und eine nachhaltige Regionalentwicklung im ländlichen Raum. Der Bedarf an Führungen, Touren und anderen Aktivangeboten im Naturtourismus ist ungebrochen hoch. Deshalb engagiert sich das Landesamt für Umwelt (LfU) als BANU-Akademie für die Ausbildung der zertifizierten Natur- und Landschaftsführenden.
Als Botschafterinnen und Botschafter ihrer Region sind sie praxisnah arbeitende Vermittelnde und Multiplikatoren im Hinblick auf die Sensibilisierung für Biodiversität, Natur- und Artenschutzbelange sowie die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung.
Für den Lehrgang zur/zum „Zertifizierten Natur- und Landschaftsführerin bzw. -führer“ (ZNL) sind vom Bundesweiten Arbeitskreis der staatlich getragenen Stätten für Natur- und Umweltbildung (BANU) bundesweit einheitliche Standards erarbeitet worden, die seit 2015 urheberrechtlich geschützt sind und ständig weiterentwickelt werden. Das Landesamt für Umwelt fungiert im Land Brandenburg als für die Ausbildung der ZNL zuständige BANU-Akademie.
Kooperationspartner auf Bundesebene sind der Bundesverband Naturwacht e. V., die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung e. V., der Nationale Naturlandschaften e. V. und der Verband Deutscher Naturparke e. V.