Klimaschutzministerium fördert Umbau früheren Pfarrhauses zum ökumenischen Bildungszentrum für energieeffiziente Sanierung
- Erschienen amRadensleben/Ostprignitz-Ruppin – Der Umbau des ehemaligen Pfarrhauses in der Dorfmitte ist der nächste Meilenstein beim vernetzten Bildungsforum für energieeffiziente Bestandssanierung. Die denkmalgerechte Sanierung des Hauses ermöglicht eine multifunktionale Nutzung für das Bildungszentrum, der evangelischen Schule und der Gesamtkirchengemeinde Protzen-Wustrau-Radensleben. Das Agrar- und Klimaschutzministerium unterstützt diesen weiteren Baustein für das CAMPUS-Verbundprojekt "Innovatives Radensleben – sozial, kulturell, nachhaltig" im Rahmen der LEADER-Richtlinie mit rund 370.000 Euro EU-Mitteln.
Seit Juli 2020 führt die evangelische Kirchengemeinde ein Modellprojekt durch, in dessen Mittelpunkt – angeregt durch die weltweiten Klimadiskussionen – die Möglichkeiten einer energieeffizienten Bestandssanierung stehen.
Vorangegangen sind intensive Recherchen, die als gemeinsames Entwicklungsprojekt mit internationalen Partnern 2019 vom Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert wurden. Wichtig war und ist dabei, eine Verstetigung der Wissensermittlung und -vermittlung an einem Ort mit vielen Partnern zu ermöglichen.
Gegenwärtig fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie das Modellprojekt zur Entwicklung einer Trägerstruktur mit weiteren ESF- und Landesmitteln und hat dieses Modellprojekt im Juni 2020 als eines der innovativen sozialen Vorhaben im Land Brandenburg anerkannt.
Mit Unterstützung von LEADER-Mitteln wird nun die örtliche Basis geschaffen und das ehemalige ortsbildprägende Pfarrhaus grundlegend denkmalgerecht saniert. Für die Erneuerung der Dacheindeckung, Fassade, Fenster und Türen sind knapp 500.000 Euro eingeplant, rund 370.000 Euro sind Mittel der EU und werden aus dem ELER-Fonds vom Agrar- und Klimaschutzministerium bereitgestellt.
Das Pfarrhaus wird derzeit noch vom evangelischen Kindergarten genutzt, der voraussichtlich im Herbst 2021 in das benachbarte neue Dorfgemeinschaftshaus ziehen wird, welches ebenfalls mit LEADER-Mitteln bezuschusst wurde.
Künftig sollen in den Räumen im Erdgeschoss das „Ökumenische Bildungszentrum für energieeffiziente Bestandssanierung (BEB)“ zu finden sein und neben seiner Funktion als Bildungseinrichtung gleichzeitig Sitz des Netzwerks und als Anschauungsobjekt innovativer Technologien der Sanierung dienen. Die drei Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss werden multifunktional von BEB und der Gesamtkirchengemeinde genutzt. Die Räume im ersten Stock sind einerseits von der evangelischen Schule in Neuruppin als außerschulischer Lernort eingeplant und andererseits sollen sie im Sinne des lebenslangen Lernens für weitere Projekte der gemeinsamen bewussten Wissens-Vermittlung dienen.
Radensleben mit seinen rund 550 Einwohnern ist ein Ortsteil der Stadt Neuruppin. Bis 1945 war das Gut Radensleben im Besitz der Familie von Quast. Ein berühmter Vertreter der Familie war Alexander Ferdinand von Quast – der erste preußische Denkmalkonservator der Region. Gemeinsam mit seinem Bekannten Peter Joseph Lenné gestaltete er die Parkanlage hinter dem Gutshaus und legte eine nach italienischem Vorbild strukturierte Familiengrabstätte (Campo Santo) an, welche noch heute hinter der Kirche zu finden ist.