Weitere Verbesserung im Hochwasserschutz an der Elbe: Fertigstellung Deichabschnitt bei Mödlich im Landkreis Prignitz
- Erschienen amLenzer Wische/Mödlich – Das Deichbauvorhaben im Ortsteil Mödlich in der Lenzer Wische ist fertiggestellt. Dabei wurde ein rund 100 Meter langer Gefahrenpunkt am Elbehauptdeich entschärft. Der Deichabschnitt hatte durch einen ungünstigen inneren Aufbau und zu steile Böschungen bei Hochwasser wiederholt für Probleme gesorgt.
Wie herausfordernd Deichbau auch auf einer Länge von 100 Meter sein kann, zeigt ein Blick auf die topografischen Karten oder aktuelle Luftbilder. Der sanierte Deich schützt die Ortslage Mödlich am rechtsseitigen Hauptdeich der Elbe. Er wurde einst quer durch einen Altarm gebaut. Dadurch stehen wasserseitig der Elbealtarm und landseitig das Wilkens Brack unmittelbar am Deichfuß an.
Ausgangspunkt für die dringende Sanierung war die sehr steile landseitige Böschung des Deiches aufgrund der eingeengten Lage zwischen den Altarmen. Dies verringerte nicht nur die Standsicherheit des Deiches, sondern erschwerte auch die Deichunterhaltung und -pflege. Außerdem führten bindige Bodenschichten zu einer schlechten Entwässerung des Deiches, wodurch sich bei Hochwasser die Sickerlinie im Deich aufstaute und den Deichkörper übermäßig durchnässte, das bedeutete eine Gefahr für die Standsicherheit.
Daher wurde die landseitige Böschung neu aufgebaut und auf eine Böschungsneigung von 1:3 abgeflacht. Dabei wurden gut verdichtbare Feinsande, Kiessande und eine Steinschüttung verwendet, die im Hochwasserfall eine kontrollierte und mäßige Ableitung des einsickernden Elbewassers ermöglichen. Das führt zu einer wesentlich besseren Standsicherheit.
Im Rahmen der Ertüchtigung wurde die Deichkrone verbreitert, damit perspektivisch eine Anpassung an die Höhe des Bemessungshochwassers mit geringem Aufwand möglich ist. Zusammen mit der Abflachung der Böschung führt dies zu einer Verbeiterung der Deichaufstandsfläche um rund sechs Meter.
Das Hochwasser der Elbe im September 2024 sorgte für einen deutlich verzögerten Baubeginn, so dass die Arbeiten nicht wie geplant bis Jahresende 2024 abgeschlossen werden konnten. Im Januar und Februar 2025 führten zudem Frost und hohe Wasserstände im Brack zu weiteren Verzögerungen. Dank des großen Engagements der Baufirma und der guten, konstruktiven Zusammenarbeit aller Beteiligten konnten die Arbeiten am Deich noch vor Ostern und damit rechtzeitig vor Beginn der Tourismussaison abgeschlossen werden. Mittlerweile ist der Deichabschnitt, der Teil des beliebten Elberadweges ist, wieder für die touristische Nutzung freigegeben.
Die erforderlichen Ersatzpflanzungen für die am Deichfuß gefällten Bäume sind für Herbst 2025 vorgesehen. Die Pflanzfläche liegt nur etwa 400 Meter vom Baufeld entfernt.
Die Gesamtkosten der Baumaßnahme betragen rund 1,1 Millionen Euro, finanziert aus EU- (ELER-), Bundes- (GAK-) und Landesmitteln.