Ministerin Mittelstädt übergibt Löschwasserbrunnen – insgesamt 90 neue Entnahmestellen im Privatwald errichtet
- Erschienen amIn den vergangenen Monaten wurden 90 neue Tief- und Flachspiegelbrunnen in ganz Brandenburg neu gebohrt. Sie stehen ab sofort wie geplant den örtlichen Feuerwehren zur Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden zur Verfügung. Dafür haben private Waldbesitzende Pachtverträge mit dem Landesbetrieb Forst Brandenburg geschlossen. Brandenburgs Forstministerin übergab heute einen Löschwasserbrunnen in Fretzdorf im Landkreis Ostprignitz-Ruppin.
Ministerin für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Hanka Mittelstädt:
„Eine ausreichende Löschwasserversorgung ist unerlässlich, um einen Waldbrand bereits in der Entstehungsphase einzudämmen. Damit sind in Brandenburgs Wäldern nun mehr als 2.300 Löschwasserentnahmestellen für die Waldbrandbekämpfung einsatzbereit.“
Neun Standorte sind als Flachspiegel ausgebaut worden, 81 als Tiefbrunnen mit bis zu 90 Meter Bohrtiefe. In neun Fällen konnte keine ausreichende Wassermenge bis zu einer Tiefe von 100 Metern gefunden werden. Der Schwerpunkt der Bohrungen lag – in Abstimmung mit den Feuerwehren – im Dahmeland, dem Fläming, dem Havelland und in Ostprignitz-Ruppin. Die Belange des Naturschutzes wurden bei den Arbeiten besonders berücksichtigt und es erfolgte eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Wasser- und Naturschutzbehörden.
Vor den Arbeiten mussten die Bohrstellen auf Kampfmittel untersucht werden. Das Land hat dafür von Waldbesitzenden über einen Zeitraum von zwölf Jahren jeweils eine kleine Fläche gepachtet, auf der die Brunnen gebohrt wurden. Für Planung und Umsetzung der Maßnahme hat der Landesbetrieb Forst Brandenburg fast fünf Millionen Euro in den Waldbrandschutz investiert.
Ministerin Hanka Mittelstädt:
„Für die Waldbesitzenden war das Projekt des Landesbetrieb Forst ein „Rund-um-Sorglos-Paket“. Nach Ablauf des Zuwendungszeitraumes gehen die Brunnenanlagen wieder in den Besitz der Waldeigentümer über. Damit und mit der Förderung für den Bau von Löschwasserbrunnen leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Löschwasserversorgung und somit zum vorbeugenden Waldbrandschutz in Waldgebieten, wo Flächen des Kleinprivatwaldes überwiegen.“
Große Waldgebiete müssen mit Löschwasser versorgt sein
In Auswertung der Waldbrandereignisse der letzten Jahre wurde festgestellt, dass nicht in allen größeren Waldgebieten eine ausreichende Löschwasserversorgung vorhanden ist. Maßnahmen zum vorbeugenden Waldbrandschutz, wie die Anlage und Unterhaltung von Löschwasserbrunnen und -teichen, liegen in Verantwortung des jeweiligen Waldbesitzenden. Viele Waldbesitzende sind aufgrund der geringen Flächengröße allerdings nicht in der Lage derart kostenintensive Vorbeugungsmaßnahmen durchzuführen. Das Land Brandenburg unterstützt die Waldbesitzenden mit Fördermitteln bei der Umsetzung derartiger Projekte zum Waldbrandschutz. Dabei können die Waldbesitzenden bis zu 100 Prozent der Baukosten zu einem Höchstsatz von 35.000 Euro für die Anlage eines Löschbrunnens gefördert bekommen.
Unterstützung des kleinen Privatwaldes
Das Brandenburger Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz (MLEUV) beteiligt sich deshalb auch aktiv an der Verbesserung der Löschwasserversorgung im Privatwald. Die Regelungen der Europäischen Union ermöglichen, dass der Landesbetrieb Forst Brandenburg (LFB) förderfähig ist. In Regionen mit einem hohen Privatwaldanteil wurden Flächen identifiziert, die – nach Rücksprache mit den Feuerwehren – keine ausreichende Löschwasserversorgung haben. Mit den Waldbesitzenden wurden daher Pachtverträge geschlossen, um landesseitig diese neuen Brunnen anzulegen.
Allgemeine Waldbrandsituation 2025
Trotz der Niederschläge der vergangenen Tage sind bisher schon 256 Waldbrände auf einer Gesamtfläche von 239 Hektar im Land Brandenburg in diesem Jahr erfasst worden. Damit übertrifft die aktuelle Anzahl der Waldbrände schon jetzt die gesamte Zahl der Waldbrände aus dem Jahr 2024 (211).
Auch wenn der Niederschlag zur Entspannung der Waldbrandlage geführt hat, bleiben die Waldböden in den tieferen Schichten viel zu trocken. Bereits wenige Sonnenstunden können so schnell wieder zu einer hohen Waldbrandgefahr führen.