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Eichenprozessionsspinner: Frühwarnsystem jetzt in einer App

- Erschienen am 24.04.2025

Eberswalde – Eine neu entwickelte App warnt tagesaktuell vor den Gefahren, die vom Eichenprozessionsspinner für die Gesundheit von Mensch und Tier und die Vitalität der Eichen ausgehen. Das neue Online-Frühwarnsystem „PHENTHAUproc“ wurde gemeinsam von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) sowie der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) entwickelt und wird vom Deutschen Wetterdienst (DWD) gehostet. Die für die Entwicklung erforderlichen Daten kamen vor allem vom Land Brandenburg.

Die vom Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE) und dem Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) über Jahrzehnte gesammelten Daten zu Vorkommen und zur Intensität des Auftretens des Eichenprozessionsspinners waren wesentliche Grundlage für die Auswahl der Versuchsflächen. Vor Ort haben fach- und ortskundige Försterinnen und Förster, insbesondere in den Kreisen Havelland, Ostprignitz-Ruppin und Prignitz, über den gesamten Zeitraum die Untersuchungen zum Ausbreitungspotenzial der winzigen Brennhaare unterstützt sowie Daten zum Entwicklungsstand des Eichenprozessionsspinners erhoben und bereitgestellt.

Die App liefert flächendeckend Informationen zum Eichenaustrieb und zur Entwicklung des Eichenprozessionsspinners. Sie unterstützt so das Monitoring für die Gefahrenabschätzung und bei Bedarf die Planung von regulierenden Maßnahmen. Die App bietet für Jeden die Möglichkeit, sich über eine eventuell erhöhte Gesundheitsgefährdung zu informieren. Bei zunehmender, auch stark witterungsabhängiger Belastung durch die Brennhaare sind Vorsichtsmaßnahmen möglich, wie die Wahl der Route mit Fahrrad und beim Spaziergang oder die Anpassung der Kleidung.

Die Brennhaare der Raupen des Eichenprozessionsspinners (Thaumeto-poea processionea L.) können bei Menschen und Tieren heftige Atemwegssymptome bis zum allergischen Schock auslösen. Durch massiven Raupenfraß können aber auch wertvolle Einzelbäume oder ganze Eichenbestände so stark geschwächt werden, dass diese absterben.

Kontakt:

Dr. Katrin Möller, Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE)
Telefon: 03334 2759 430
E-Mail: katrin.moeller@lfb.brandenburg.de