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Umweltministerin Mittelstädt begrüßt Ranger aus Israel zum heutigen World Ranger Day

- Erschienen am 31.07.2025

Im Rahmen eines Austauschprogramms sind aktuell sechs Rangerinnen und Ranger aus Israel bei der Naturwacht Brandenburg zu Gast. Zum internationalen World Ranger Day begrüßte die Brandenburger Umweltministerin Hanka Mittelstädt die Gruppe, die heute das UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin besucht und dabei den Einsatz der weltweiten Ranger-Familie würdigt.

Weltweit engagieren sich laut International Ranger Federation (IRF) etwa 286.000 Rangerinnen und Ranger für den Erhalt der Artenvielfalt und eine intakte Umwelt. Am 31. Juli würdigt der World Ranger Day ihren mitunter lebensgefährlichen Einsatz. Auch die Naturwacht Brandenburg beteiligt sich und informiert im Rahmen von Führungen über die Arbeit ihrer Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ländern.

„Die 90 Rangerinnen und Ranger der Naturwacht leisten in ihrer Mittlerrolle zwischen Mensch und Natur seit mehr als 30 Jahren einen ganz wichtigen Beitrag für den Schutz unserer biologischen Vielfalt und wertvollsten Lebensräume in den Nationalen Naturlandschaften Brandenburgs“,

würdigt Umweltministerin Hanka Mittelstädt den Einsatz der Naturwacht.

Die Rangerinnen und Ranger aus Brandenburg begleiten jährlich rund 7.500 Interessierte auf mehr als 400 geführten Touren. Damit stärken sie den Naturtourismus im ländlichen Raum und sensibilisieren für richtiges Verhalten in den Schutzgebieten. Im Rahmen der Bildung für Nachthaltige Entwicklung (BNE) wecken sie bei den Junior-Ranger-Gruppen oder in Schul-AGs schon im Kindesalter Interesse an Natur- und Umweltschutz. Sie sind auf 9.750 Quadratkilometern unterwegs – einem Drittel der Landesfläche – und erfassen Daten zu Tier- und Pflanzenbeständen, Grundwasserspiegeln sowie zur Qualität von Gewässern. Sie setzen im Nationalpark, den drei Biosphärenreservaten und den elf Naturparken zahlreiche Natur- und Artenschutzmaßnahmen um und kontrollieren deren Erfolg. Mehr als 350 Freiwillige unterstützen zudem die Naturwacht Brandenburg bei diesen vielfältigen Aufgaben.   

Zudem ist die Naturwacht auch international mit anderen Ranger-Organisationen vernetzt. Ein seit Jahren gepflegter Austausch mit Ranger-Kollegen aus Israel ist fester Bestandteil dieses internationalen Bewusstseins und der Zusammenarbeit beim Schutz der biologischen Vielfalt.

„Wir sind angesichts der aktuellen Lage im Nahen Osten sehr froh, dass wir diesen Fachaustausch fortführen und unsere Kollegen aus Israel als Gäste begrüßen können“,

erklärt Umweltministerin Hanka Mittelstädt.

„Derzeit ist auch die Situation in den israelischen Naturschutzgebieten äußerst schwierig. Sie können teilweise von den Rangern nicht betreten werden. Auch Feuer stellen immer wieder ein großes Problem für die geschützten Lebensräume und Arten.“

Der Besuch der sechs Rangerinnen und Ranger der israelischen Naturschutzbehörde, „Israel Nature and Parks Authority“ (INPA), ist Teil eines langangelegten Kooperationsprojektes zwischen Israel und Deutschland und dient dem internationalen Fachaustausch.

„Der Austausch ist für beide Seiten sehr spannend, denn natürlich sieht der Arbeitsalltag hier in Brandenburg ganz anders aus als in Israel“, erklärt Britta Schmidt, die Leiterin der Naturwacht Brandenburg. Es lassen sich jedoch auch sehr konkrete Parallelen finden, wie das Thema Vogelzug zeigt. „Die israelischen Ranger sorgen für störungsfreie Rastplätze für Hunderttausende Zugvögel, darunter viele Brutvögel aus Brandenburg wie Weißstörche oder die vom Aussterben bedrohten Schreiadler“,

so die Naturwachtleiterin.

Am World Ranger Day besuchte die Gruppe heute das UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Hier stehen Themen wie Umweltbildung, Monitoring sowie der Arten- und Lebensraumschutz im Fokus. „Dabei nehmen wir uns heute ganz bewusst auch einen Moment die Zeit, um den Einsatz der Rangerinnen und Ranger weltweit zu würdigen“, so Umweltministerin Hanka Mittelstädt bei dem heutigen Treffen mit der Delegation aus Israel.

Hintergrund des Austauschprogramms

Vereinbart wurde das Austauschprogramm „Twinning-Agreement-Project: Israel & German Ranger Associations“ vor neun Jahren beim Weltkongress der International Ranger Federation (IRF) in Colorado. Neben der Naturwacht Brandenburg sind in Deutschland der Nationalpark Bayerischer Wald sowie der Nationalpark Schwarzwald kooperierende Partner. Im Mai 2018 fand der erste Besuch einer israelischen Delegation in der Hauptstadtregion statt, bereits dreimal waren auch schon Kolleginnen und Kollegen aus Brandenburg in Israel zu Gast. Übergeordnetes Ziel des Programms ist der internationale Wissensaustausch über grundlegende Fragen der Rangerarbeit und die gegenseitige Fortbildung. Während ihres aktuellen Aufenthalts in Brandenburg wird die Gruppe aus Israel von ihren Kolleginnen und Kollegen der Naturwacht begleitet. Auf dem Programm der fünftägigen Reise standen – neben dem UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin – auch Exkursionen durch den Natur- und Sternenpark Westhavelland und den Naturpark Stechlin-Ruppiner Land. 

Weitere Informationen

Rund 60 Prozent der rund 286.000 Rangerinnen und Ranger weltweit verfügen laut IRF nicht über die nötige Ausrüstung oder hinreichende Ressourcen, um ihre Arbeit auszuüben. Insgesamt 174 Rangerinnen und Ranger kamen im Zeitraum vom 1. Juni 2024 bis 31. Mai 2025 im Dienst ums Leben. Zur Unterstützung der Hinterbliebenen sammelt die IRF-Stiftung Thin Green Line weltweit Spenden. Auch die Naturwacht Brandenburg beteiligt sich an der Sammelaktion.  

Fotos vom World Ranger Day und dem Besuch der Ranger aus Israel: https://my.hidrive.com/share/panb-dtz94  

(Fotos: Naturwacht)