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Hirschkäfer sehen, zählen und melden

- Erschienen am 02.06.2025

Potsdam – Die imposanten Hirschkäfer sind von Mai bis Ende Juli zu beobachten. Dabei sind sie überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Mit viel Glück kann man sie auch am Tage beobachten. Schon der erste Aufruf des Landesamtes für Umwelt zur „Volkszählung“ der Hirschkäfer 2020 brachte einen großen Erkenntnisgewinn. Fünf Jahre später möchte das Landesamt für Umwelt mit einem zweiten Citizen-Science-Projekt herausfinden, wie es um das Vorkommen des Hirschkäfers heute bestellt ist.

Der Hirschkäfer (Lucanus cervus) ist einer der größten Käfer Europas und beeindruckt durch sein imposantes Erscheinungsbild. Er erreicht eine Körperlänge von etwa 4,5 bis 8 Zentimetern, wobei die Männchen deutlich größer sind als die Weibchen. Die Färbung variiert von dunkelbraun bis schwarz, die Flügeldecken sind leicht glänzend. Er ist vor allem für seine markanten, großen Mundwerkzeuge (Mandibeln) bekannt. Bei den Männchen erinnern diese an Hirschgeweihe – daher rührt auch der Name des Käfers. Diese kräftigen Kiefer dienen vor allem dem Kampf um Weibchen und Reviere.

Hirschkäfer leben in naturnahen Wäldern mit einem ausreichenden Alt- und Totholzvorrat. Dort besiedeln sie Eichen und andere Laubbäume. Als Kulturfolger findet man sie aber auch in Streuobstwiesen, Parkanlagen, Alleen, Baumreihen, Feldgehölzen, Gärten und Friedhöfen. Dort können sich die Käfer an besonnten Stubben oder sich zersetzenden Holzteilen entwickeln. Die großen, weißen, wurmähnlichen Larven des Hirschkäfers leben jahrelang in verrottendem Holz, bevor sie sich zu ausgewachsenen Käfern entwickeln.

In Brandenburg gibt es vor allem südlich von Berlin mehr Vorkommen der Art. Richtung Norden nehmen die Fundpunkte ab und fehlen besonders im Nordosten und Nordwesten. Durch ihre heimliche Lebensweise ist es aber kaum möglich, Hirschkäfer gezielt zu untersuchen. Ihre Nachweise in Brandenburg beruhen fast immer auf zufälligen Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern.

Bereits 2020 rief das LfU zur Hirschkäferzählung auf. Damals erreichten das Landesamt für Umwelt (LfU) 137 Hirschkäferfunde von 118 aufmerksamen Beobachterinnen und Beobachtern - ein in dieser Größenordnung unerwarteter und wertvoller Zugewinn über die Verbreitung der Art.

Bei allem Interesse an den Beobachtungen gilt zu beachten, dass der Hirschkäfer eine stark gefährdete und streng geschützte Art ist, die weder gestört noch gesammelt werden darf. Weitere Informationen erhalten Sie auf: 

Für Fragen zu Beobachtungen:

Maria Möller

E-Mail: insekten@lfu.brandenburg.de