ELER-Projekt des Monats - Sicherung der Lebensräume für Rotbauchunke, Kammmolch und Laubfrosch
- Erschienen amMit einer Reihe von Maßnahmen zur Regulierung der Wasserstände in den Mittelteichen im FFH-Gebiet Calauer Schweiz konnten die Lebensbedingungen für die dort lebenden Amphibien so verbessert werden, dass sich deren Bestände stabilisiert haben. Finanziert wurde das aus ELER-Mitteln.
Im Hochsommer haben Amphibien vor allem mit der Austrocknung ihrer Lebensräume zu kämpfen. Dies kann für die Tiere lebensbedrohlich sein, da sie auf feuchte Umgebungen angewiesen sind. Mit Hilfe von ELER-Mitteln konnten Lebensräume für Amphibien wiederhergestellt werden.
Denn Rotbauchunke, Kammmolch und Laubfrosch haben eins gemeinsam: Sie sind selten geworden und durch die Beeinträchtigung und Zerstörung ihrer Lebensräume gefährdet. Diese Amphibienarten sind nach der europäischen FFH-Richtlinie geschützt. Das Land Brandenburg trägt hier eine hohe Verantwortung und setzt zahlreiche Maßnahmen um, die dazu beitragen, dass die Mittelteichgruppe im FFH-Gebiet Calauer Schweiz als Fortpflanzungsstätte für diese Amphibienarten erhalten werden kann.
Vor Beginn der Maßnahme war der Bestand der Amphibien-Population in der Mittelteichgruppe im freien Fall, jetzt hat sich der Bestand stabilisiert. Allein 50 Rufer der Rotbauchunke konnten in diesem Jahr registriert werden.
Die Wiederherstellung und Verbesserung der Lebensräume für den Erhalt des natürlichen Erbes ist zentral. Das können Kleingewässer, Feuchtbrachen oder Teiche und Überschwemmungsflächen in Flussauen sein. Eine Vielzahl von Maßnahmen, die Wasserstände regulieren oder auch erst wiederherstellen, wurden mit Hilfe von ELER-Mitteln in diesem Landschaftsprojekt umgesetzt. Die Teichgruppe litt unter permanentem Wassermangel. Im Winter 2021/2022 wurden die durchlässigen Teichdämme verstärkt und Staubauwerke ertüchtigt, um deren Wasserrückhaltefähigkeit zu verbessern. Eine Abgrenzung der Teichflächen in drei bewirtschaftete Fischteiche und in zwei große, ausschließlich der Amphibienreproduktion vorbehaltene Laichgewässer entwickelt die Teichgruppe wieder zu einem stabilen Ökosystem, das nachhaltig genutzt und so auch auf lange Sicht erhalten werden kann.
Monitoring der Amphibienentwicklung
Bis 2022 wurden beispielsweise der Damm am Schneideteich erhöht, Ablaufrohre und Ablaufbauwerke erneuert und von der Teichsohle entnommenes Dammdichtungsmaterial am vorhandenen Teichdamm angebaut. Seither findet ein intensives Monitoring der Amphibienentwicklung in der Mittelteichgruppe und deren Umfeld über die Ranger der Naturwacht statt. Hinzu kommen regelmäßige Gebietsbegehungen und Wasserstandskontrollen. Zugleich werden über Vertragsnaturschutzmaßnahmen die wiederhergestellten Gewässer sowie Kleingewässer in der Nähe von Gehölzaufwuchs freigehalten.
Für die Sanierung der Mittelteichgruppe belaufen sich die Gesamtausgaben in den Jahren 2020 bis 2022 auf 179.052 Euro. Die Zuwendung beträgt 179.052 Euro und beinhaltet 134.289 Euro aus ELER-Mitteln und 44.763 Euro aus Landesmitteln. Der Förderung lag die Richtlinie des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft zur Förderung des natürlichen Erbes und des Umweltbewusstseins des Landes Brandenburg zugrunde.