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Ministerin Mittelstädt zur Deichbereisung an der Schwarzen Elster

- Erschienen am 10.10.2025

Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Landkreises Elbe-Elster, der Gewässerunterhaltungsverbände und des Landesamts für Umwelt (LfU) informierte sich Brandenburgs Umweltministerin Hanka Mittelstädt heute über den Zustand der Hochwasserschutzanlagen an der Schwarzen Elster sowie über die Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes und zur Gewässerunterhaltung. Die Deichbereisung führte von Plessa bis nach Bad Liebenwerda. 

Ministerin Hanka Mittelstädt:

„Die großen Deichbauprogramme an Elbe und Oder stehen in Brandenburg inzwischen kurz vor dem Abschluss. Nun gilt es verstärkt die Schwarze Elster in den Blick zu nehmen. Die Schwarze Elster ist einer der am stärksten regulierten Flüsse Deutschlands, nur noch wenige Abschnitte besitzen einen naturnahen Charakter. In diesem Jahr konnten wichtige Bauabschnitte für den technischen Hochwasserschutz zur Sicherung von Herzberg fertiggestellt werden. Zum Hochwasserschutz gehört aber auch die ordnungsgemäße Unterhaltung der Hochwasserschutzanlagen. Mit dem beschlossenen Doppelhaushalt konnte Brandenburg die notwendigen finanziellen Mittel für die Jahre 2025 und 2026 für die Unterhaltungsmaßnahmen an der Schwarzen Elster sicherstellen. “

Die Ministerin weist jedoch auch auf die Notwendigkeit hin, dem sehr stark eingedeichten Fluss mehr Raum und damit Retentionsflächen für den Hochwasserfall zurückzugeben.

„Derzeit befindet sich das Deichrückverlegungsprojekt Elsteraue Zobersdorf südlich von Bad Liebenwerda in der Planfeststellung. Mit dieser Maßnahme wird der Hochwasserschutz in der Region weiter verbessert, indem in dafür vorgesehenen Bereichen kontrollierte Ausuferungen des Flusses zugelassen werden.“

Bei dem Besuch der Ministerin stand neben investiven dem Hochwasserschutz auch die operative Hochwasserabwehr sowie die Gewässerbelastung durch Bergbaufolgen im Mittelpunkt. Aufgrund hoher Eiseneinträge kommt es im Bereich Plessa bis Elsterwerda zu starken Auflandungen durch Eisenhydroxidschlamm. Seit Anfang 2025 findet eine Beräumung der Schlämme durch den Gewässerunterhaltungsverband „Kleine Elster – Pulsnitz“ statt. Die Kosten dafür werden von der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) getragen.

Für die Verbesserung der operativen Hochwasserabwehr findet ein intensiver Austausch der Landesbehörden mit den Landkreisen im Einzugsgebiet der Schwarzen Elster statt, um gemeinsam Konzepte zu erarbeiten.  

Eine Herausforderung für die Gewässerunterhaltung an der Schwarzen Elster ist zudem der Spagat zwischen Wasserrückhaltung mittels schonender Krautung aufgrund langanhaltender Niedrigwasserperioden seit 2018 und der Freihaltung eines ausreichenden Abflussprofils für den Hochwasserfall.

Hintergrund

Die Schwarze Elster ist ein Nebenfluss der Elbe. In Brandenburg fließt sie zwischen Senftenberg und Arnsnesta durch die Landkreise Oberspreewald-Lausitz (OSL) und Elbe-Elster (EE). Im Rahmen der bergbaulichen Aktivitäten wurde die Schwarze Elster umfangreich ausgebaut und begradigt. Ehemals vorhandene Auwaldbestände und natürliche Retentionsgebiete wurden enorm reduziert. Der vormals mäandrierende Flusslauf wurde beidseitig mit relativ geringer Vorlandbreite eingedeicht. Das Gleiche gilt für weite Strecken der Nebengewässer. Daraus resultieren große Probleme für den Hochwasserschutz, aber auch für den Wasserrück-halt in Trockenzeiten und die Qualität der Schwarzen Elster als Gewässer- und Auenlebensraum. Die Klimaveränderungen verschärfen diese Probleme

Ziel der Hochwasserschutzmaßnahmen entlang der Schwarzen Elster ist es, in den Ortslagen einen hundertjährlichen Hochwasserschutz wiederherzustellen und in den angrenzenden Bereichen durch Rückgewinnung von Retentionsräumen (Deichrückverlegungen) dem Fluss möglichst wieder mehr Raum zu geben.

Die letzten größeren Hochwasserereignisse traten 2010 und 2013 an der Schwarzen Elster auf.

Nach der Deichbereisung an der Oder im Juli ist die Deichbeschau an der Schwarzen Elster die zweite entlang der Hochwasserhotspots in Brandenburg. Eine weitere Deichbereisung an der Elbe ist ebenfalls vorgesehen.