Hochwasserschutz im Landkreis Prignitz: Staatssekretär Gregor Beyer übergibt fertigen Deichabschnitt bei Wentdorf im Landkreis Prignitz
- Erschienen amWittenberge – Brandenburgs Umweltstaatssekretär Gregor Beyer hat heute mit dem Prignitzer Landrat Christian Müller am Elbedeich den fertig sanierten Deichbauabschnitt westlich von Wittenberge bei Wentdorf im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg planmäßig übergeben.
Dazu erklärte der Staatssekretär Gregor Beyer:
„Hier zeigt sich wieder einmal, dass Hochwasserschutz bei uns in Brandenburg oberste Priorität hat, weil er essenziell für die Sicherheit von Leib und Leben der Bewohner der flussnahen Regionen ist. Das gilt insbesondere angesichts zu erwartender Extremwetterereignisse, die durch den Klimawandel ausgelöst werden. Hier in der Prignitz wurde schnell und konsequent reagiert, nachdem bei turnusmäßigen Deichkontrollen bedenkliche Schäden festgestellt wurden“,
stellte der Staatssekretär fest.
Auf einer Länge von 700 Metern waren bei den Kontrollen Rissbildungen festgestellt worden. Baugrunduntersuchungen hatten ergeben, dass die Standsicherheit der Hochwasserschutzanlage im Bereich Wentdorf beeinträchtigt und eine vollständige Sanierung dieses Deichabschnittes erforderlich ist. Das Ziel des Bauvorhabens bestand darin, durch die Sanierung und Erhöhung dieses Deichabschnitts die Hochwassersicherheit auf das geltende Bemessungsniveau in der Prignitz herzustellen.
Im Zuge der Baumaßnahme wurde eine Kerndichtung in Form einer gedichteten Stahlspundwand eingebaut sowie ein Sickerprisma und eine Druckwasserentlastung am landseitigen Deichfuß angeordnet, um die Standsicherheit weiter zu erhöhen. Weiterhin wurde ein Deichverteidigungsweg auf der Berme neu hergestellt und der Internationale Elberadweg auf der Deichkrone erneuert.
Im Ergebnis ist durch diesen Deichabschnitt der Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasserereignis (HQ100) gegeben. Die neue Deichhöhe orientiert sich an einem Wasserstand von 7,99 Meter am Pegel Wittenberge (Bemessungshochwasser) zuzüglich einem Meter Freibord.
Die Bauzeit betrug ein Jahr. Dabei wurden 3,4 Millionen Euro aus Mitteln des ELER (EU), Bundesmittel aus der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) und Mittel des Landes in diese Baumaßnahme investiert.
Die Verstärkung der Hochwasserschutzanlagen an der Elbe (Programm Elbdeichverstärkung) hat weiterhin eine hohe Priorität im Land. Etwa 99 Prozent der Elbehauptdeiche und Hochwasserschutzlinien an der Elbe wurden hier bereits verstärkt oder erhöht. Darüber hinaus wurden bislang über 14 Kilometer Rückstaudeiche verstärkt. Dem Bemessungswasserstand von 7,99 Meter am Pegel Wittenberge entsprechen bisher etwa 32 Prozent der Elbehauptdeiche. Die anderen Abschnitte sind auf das vorher geltenden Niveau 7,45 Meter am Pegel Wittenberge bemessen worden, so dass hier weiterer Handlungsbedarf besteht. Seit 1997 wurden knapp 200 Millionen Euro in die Verstärkung der Elbdeiche investiert.
Darüber hinaus liegen die Prioritäten der Deichverstärkung an der Elbe im Raum Mühlberg, an der Oder (Oderdeichbauprogramm nach 1997) sowie an der Schwarzen Elster. Weitere Maßnahmen werden auch an Spree und Neiße umgesetzt.