Aktionsprogramm „Wasserhaushalt PLUS“ der Stiftung NaturSchutzFonds: Fünf Millionen Euro für Gewässerprojekte
- Erschienen amDie Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg stellt in einem Aktionsprogramm „Wasserhaushalt PLUS“ fünf Millionen Euro bereit, um Brandenburgs Landschaften besser an die Folgen der Klimaveränderungen anzupassen. Insbesondere Gewässerunterhaltungsverbände können die Fördergelder direkt für Projekte zur Gewässerentwicklung und für den Wasserrückhalt verwenden. Zudem eröffnet das Aktionsprogramm die Möglichkeit, die Finanzmittel für Eigenanteile zu beantragen, um auf Landes- oder Bundesförderungen zugreifen zu können. Davon profitieren neben den Gewässerunterhaltungsverbänden vor allem die Brandenburger Kommunen.
Marode Stauanlagen für den Wasserrückhalt instand setzen, Uferbefestigungen entfernen und so begradigten Bächen wieder mehr Raum geben, Totholz und andere Strukturelemente für mehr Dynamik im Gewässer einbauen, Verrohrungen entfernen, gewässerbegleitende Pflanzungen: Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg stellt ab sofort fünf Millionen Euro für Projekte bereit, um den Landschaftswasserhaushalt zu stabilisieren und die Durchgängigkeit und Naturnähe von Fließgewässern wiederherzustellen.
Im Fokus des Programms stehen Projekte von Gewässerunterhaltungsverbänden sowie von Landkreisen, Städten und Gemeinden. Der Stiftungsrat des NaturSchutzFonds beschloss das Aktionsprogramm „Wasserhaushalt PLUS“ jüngst in Potsdam.
Hanka Mittelstädt, Brandenburgs Umwelt- und Landwirtschaftsministerin und Stiftungsratsvorsitzende des NaturSchutzFonds:
„Wasser wird in Brandenburg infolge des Klimawandels knapper. Das sehen wir bereits an mehreren Stellen im Land sehr deutlich. Wir müssen daher aktiver werden, um auf allen Ebenen mehr Wasser in der Landschaft zu halten und möglichst viel Grundwasser zu speichern. Die Gewässerunterhaltungsverbände sind hierbei erfahrene und leistungsfähige Partner. Auch Landkreise und Kommunen tragen mit guten Projektideen dazu bei, den Landschaftswasserhaushalt zu stabilisieren. Das Aktionsprogramm des NaturSchutzFonds erweitert unsere Spielräume nun deutlich, um konkrete Maßnahmen auch zeitnah umzusetzen.“
Das Aktionsprogramm des NaturSchutzFonds soll freiwillige Maßnahmen zur Gewässerentwicklung und zum Wasserrückhalt im Rahmen der Gewässerunterhaltung mit bis zu 100 Prozent finanzieren. Davon profitieren vor allem Gewässerunterhaltungsverbände.
Stiftungs-Geschäftsführer Dr. Holger Rößling erläutert dazu:
„Die Arbeit der Unterhaltungsverbände ist deswegen so wertvoll, weil sie im Rahmen ihrer regulären Gewässerunterhaltung mit geringem bürokratischen Aufwand spürbare Verbesserungen an den Gewässern und beim nachhaltigen Wasserrückhalt erreichen können – und das flächendeckend. Wir haben hier bereits sehr gute Erfahrungen gesammelt und wollen die Zusammenarbeit bei dem wichtigen Zukunftsthema Wasser mit den Verbänden weiter ausbauen.“
Das Land Brandenburg bietet in seinen Richtlinien zur Förderung der naturnahen Entwicklung von Gewässern sowie zur Gewässerentwicklung/Gewässerschutz und zur Stabilisierung des Landschaftswasserhaushalts umfangreiche Fördermittel. Gleiches gilt für das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) des Bundes, welches ebenfalls stark auf das Themengebiet Wasserrückhalt und Moorschutz fokussiert ist. Um auf diese Fördermittel zugreifen zu können, müssen Antragsteller einen Eigenanteil erbringen. Auch hierfür können die Stiftungsgelder aus dem neuen Förderprogramm eingesetzt werden. Damit werden insbesondere größere Projekte von Wasser- und Bodenverbänden, Landkreisen, Städten und Gemeinden möglich, die sonst oft an den fehlenden Mitteln für die Eigenanteile scheitern.
Die Gelder aus dem Aktionsprogramm „Wasserhaushalt PLUS“ können jederzeit für Projekte unter Beachtung der Förderrichtlinien beim NaturSchutzFonds Brandenburg beantragt werden. Förderhinweise und ein Antragsformular finden sich auf der Webseite der Stiftung unter www.naturschutzfonds.de
Zudem hat das Umweltministerium eigens ein ANK-Regionalbüro eingerichtet, um über diese Fördermöglichkeiten zu informieren und interessierte Antragsteller zu beraten.
Die Gelder der Stiftung NaturSchutzFonds für das Aktionsprogramm „Wasserhaushalt PLUS“ werden aus Ersatzzahlungen bereitgestellt. Diese Zahlungen werden von den Verursachern von Eingriffen für die Versiegelung von Böden oder den Bau von Windenergieanlagen und Antennenmasten geleistet. Die Stiftung verwaltet und verausgabt diese Gelder für das Land Brandenburg und sorgt durch ihre Arbeit dafür, dass die Mittel wieder in den Landkreisen und Naturräumen eingesetzt werden, in denen die Eingriffe verursacht wurden.