Monatelang zu wenig Niederschlag führen zu sinkenden Abflüssen in Spree und Schwarzer Elster – Erste Maßnahmen werden umgesetzt
- Erschienen amCottbus – In den Monaten Februar bis Mai 2025 fiel so wenig Regen, wie seit 2003 und 1976 nicht mehr. Auch der feuchtere Start in den Juni hat hier keine wesentliche Veränderung bewirkt. Die Abflüsse in der Spree und der Schwarzen Elster sind daher weiterhin so stark rückläufig, dass die Abgaben der Talsperre Spremberg (Spree) und des Speicherbeckens Niemtsch (Schwarze Elster) erhöht wurden. Im Spreegebiet werden erste Maßnahmen des Niedrigwasserbewirtschaftungskonzeptes umgesetzt.
Die Niederschläge im Süden Brandenburgs lagen in 2025 deutlich unter dem langjährigen Mittel. Von Januar bis Ende Mai wurden an der Station Cottbus lediglich 127 Millimeter Niederschlag gemessen, das entspricht lediglich 60 Prozent des zu erwartenden Niederschlags in diesem Zeitraum (Bezugsreihe 1980 bis 2010). Besonders trocken waren die Monate Februar bis Mai, in denen nur 44 Prozent des mittleren Niederschlags gemessen wurden (Bezugsreihe 1980 bis 2010). Insgesamt fiel bisher weniger Regen als in den extremen Trockenjahren 2018 bis 2020 und 2022.
Aufgrund der genannten Bedingungen wurde durch das Landesamt für Umwelt über die Gewässerunterhaltungsverbände veranlasst, ab dem 05.06.25 die Maßnahmen entsprechend Stufe 1 des Niedrigwasserkonzeptes für das mittlere Spreegebiet umzusetzen und die Ausleitungen aus der Spree und den Nebengewässern in die Grabensysteme, wie z.B. dem Hammergraben oder dem Priorgraben, aber auch in die Pretschener Spree zu reduzieren.
Hintergrund
Die Abflüsse im Einzugsgebiet der Spree sind seit Beginn der Vegetationsperiode rückläufig. Seit dem 01.06.25 wird der Mindestabfluss von 4,5 Kubikmeter pro Sekunde am Unterpegel (UP) Leibsch dauerhaft unterschritten. Das gleitende Mittel der vergangenen sieben Tage beträgt 4,0 Kubikmeter pro Sekunde. Derzeit (Stand 05.06.25, vorkorrigierte Werte) werden noch circa 3,5 Kubikmeter pro Sekunde erreicht. Die Abgabe der Talsperre Spremberg wurde seit dem 14.05.25 stufenweise zur Niedrigwasserstützung des mittleren Spreegebietes erhöht. Am 04.06.25 erfolgte die jüngste Erhöhung von 8,6 auf aktuell 9,8 Kubikmeter pro Sekunde. Es wird erwartet, dass diese Mehrmenge lediglich zu einer Stabilisierung des aktuellen Abflusses am UP Leibsch führt.
Auch im Einzugsgebiet der Schwarzen Elster sind die Abflüsse aufgrund der zu geringen Niederschläge stark zurückgegangen. Am Verteilerwehr Kleinkoschen werden nur noch 186 Liter pro Sekunde Wehrüberfall gemessen (Stand 05.06.25). Bereits seit der 15. Kalenderwoche wurde begonnen, den Abfluss am Pegel Biehlen mit Wasser aus dem Speicherbecken Niemtsch (Senftenberger See) zu stützen. Der Abfluss liegt aktuell bei 0,625 Kubikmeter pro Sekunde, das entspricht etwa der Hälfte des mittleren Abflusses für den Monat Juni (1,11 Kubikmeter pro Sekunde, Bezugsreihe 1990 bis 2020). Aufgrund der Stützung durch den Senftenberger See ist der Wasserstand bereits auf + 98,85 Meter NHN (Normalhöhennull) gesunken. Zusätzlich erfolgt die Stützung des Abflusses der Schwarzen Elster durch die Grubenwasserreinigungsanlage Rainitza.