Weiterer Baustein in der Starkregenvorsorge: Gefahrenkarte für Berlin und Brandenburg veröffentlicht
- Erschienen amPotsdam/Berlin – Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) hat in Zusammenarbeit mit den Ländern Brandenburg und Berlin die Hinweiskarte für Starkregengefahren veröffentlicht. Die Karte bietet erstmals eine flächendeckende Übersicht über potenzielle Gefahrenbereiche aufgrund von Überflutungen bei außergewöhnlichen und extremen Starkregenereignissen.
Von Starkregen spricht man, wenn innerhalb kurzer Zeit außergewöhnlich große Mengen an Niederschlag fallen. Diese können von der Kanalisation oft nicht vollständig aufgenommen werden, sodass Wasser an der Geländeoberfläche abfließt oder sich an Tiefpunkten sammelt. Dabei entstehen Überflutungen, die auch fernab von Gewässern auftreten können und erhebliche Schäden in Wohn- und Gewerbegebieten, an kommunaler Infrastruktur oder Fahrzeugen verursachen können.
Die nun veröffentlichte Hinweiskarte bietet eine Orientierungshilfe, mit der Kommunen oder die Bezirke, Behörden sowie Privatpersonen eine Einschätzung zu potentiellen Überflutungsgefahren erhalten. Allerdings werden manche Geländedetails, etwa die Kanalisation oder auch Durchlässe, nicht immer vollständig berücksichtigt. Daher wird empfohlen, die Erkenntnisse jeweils stets mit der tatsächlichen Situation vor Ort abzugleichen bzw. wenn vorhanden detailliertere Starkregengefahrenkarten für Gefahrenbewertungen zu nutzen.
Die Karte für Berlin und Brandenburg ist über das Geoportal des BKG erreichbar. Das BKG bietet zudem weitere Informationen auf seinen Seiten.
Die Hinweiskarte zeigt für Brandenburg und Berlin:
Wassertiefen (blaue Farbskala) Fließgeschwindigkeiten (gelb-orange-rote Farbskala) Fließrichtungen (markiert durch Fließpfeile)
Dabei kann zwischen zwei Szenarien ausgewählt werden:
Ein außergewöhnliches Starkregenereignis mit einer Wiederkehrzeit von 100 Jahren. Das entspricht einer Niederschlagshöhe von etwa 35–40 Millimeter in einer Stunde. Ein extremes Starkregenereignis mit einer Niederschlagshöhe von 100 Millimeter und einer konstanten Niederschlagsintensität innerhalb einer Stunde.
Weitere Hinweise zum Thema Starkregen bietet zudem der Leitfaden „Naturnaher Umgang mit dem Regenwasser“ des MLEUV. Er zeigt praxiserprobte Möglichkeiten auf, wie durch einen naturnahen Umgang mit Niederschlagswasser sowohl der Wasserhaushalt gestützt als auch Überflutungen wirksam reduziert werden können.
Für Brandenburg wird die Hinweiskarte Starkregengefahren des Bundesamt für Kartographie und Geodäsie in die Auskunftsplattform Wasser (APW) integriert.
Darüber hinaus liegen aktuell für die Städte Potsdam, Oranienburg und Eberswalde detaillierte Starkregengefahrenkarten vor.